Der Ersatzneubau Garderoben- und Clubgebäude am Stadtrand von Zürich-Höngg kommt in einer beinahe schon ländlichen Zone zu liegen. Die Anlage in der Senke zwischen dem Grat an der Kappenbühlstasse und dem Wald ist eine eigene Welt – eine Welt des Sports.
Das Raumprogramm für das Garderoben- und Clubgebäude lässt einen grossen Baukörper erahnen. Vor diesem Hintergrund und der Leseart des Ortes sieht der Entwurf vor, die Landschaft möglichst wenig zu belasten. Die Entscheidung das neue Gebäude längs zum Landschaftsraum auszurichten – wie die bestehenden Bauten – und volumetrisch möglichst klein zu halten, ist der wesentliche landschaftliche Beitrag.
Auf der Ebene des Spielfeldes befindet sich der „Aufsetzer“. Er beinhaltet das Restaurant mit vorgelagerter
Terrasse sowie alle weiteren Räume der Gastronomie. Im Erdgeschoss befindet sich der Haupteingang mit Foyer und grossem Vordach. Hier sind die Garderoben für die 1. Liga, Trainer und die Schiedsrichter, sämtliche Räume für Nutzungen im Zusammenhang mit den Spielfeldern und Technikräume angeordnet. Das Untergeschoss beherbergt alle Räume für den Breitenfussball, die Toilettenanlagen, das Lager für die Garderobenwagen sowie die überhohen Lüftungszentralen.
Der „Aufsetzer“ mit einer luftigen Raumhöhe von 3.5 Metern ist eine reine Holzkonstruktion mit sichtbaren Stützen und Trägern. Das Thema Holz zieht sich im Bereich Treppenhaus und Foyer – als verbindendes Element – vertikal durch das Gebäude. Die Fassade ist im sichtbaren Bereich der Tragstruktur in Holz konstruiert. Sie ist zwischen dem auskragenden Dach und dem in der Höhe variierenden Sockel als umlaufender Vorhang aus vertikalen Lamellen aufgespannt. Der Vorhang lässt das Gebäude elegant, homogen und aufgeräumt erscheinen. Panoramafenster und Eingänge werden ausgespart und sind in der Fassade sichtbar. Untergeordnete und eher funktionale Holzfenster liegen hinter dem Lamellenvorhang. Sie sind bei Nacht und im Winter sichtbar und verleihen dem Gebäude eine zweites Gesicht und eine warme Lichtwirkung. In der Frontal- oder Übereckbetrachtung divergiert das Gebäude in seiner Wirkung auf spannende Weise, in dem die Lamellen den Blick auf die dahinter liegende Fassade zulassen oder nicht.
Projektumfang
Projektwettbewerb für einen Ersatzneubau eines Garderoben- und Clubgebäudes
Ausloberin
2017